Sie sind hier: home / Dissoziation / Unser Viele sein / September 06

Vielfalt...

... hat auch mit Lebendigkeit zu tun.
Wenn es Lebendig ist, ist es leichter, auch schwieriger. Es ist Verwirrend.
Mit Lebendigkeit meine ich, dass ich Innere Reaktionen mehr mitkriege, dass ich die Inneren besser Wahrnehmen kann. Die Zeiten, in denen es "stiller" in mir ist, bieten Raum für Zweifel, Verunsichern mich und lassen mich Denken, dass es nur mich gibt und ich die Versagerin in diesem Leben bin - was jetzt sehr Grob Ausgedrückt ist. Diese Zeiten nehmen mir Hoffnung, weil ich nicht weiß wie es so weitergehen kann, weil dann der Weg, der gegangen wird falsch sein muss und es keinen anderen gibt. Dennoch hat es auch was beruhigendes, weil das "Viele sein" eben oft auch beängstigend ist. Ich Versuche "auch noch" die Inneren auszublenden, mich möglichst wenig Außenreizen auszusetzen, um Innere nicht so zu merken, dieses gelingt begrenzt. Hat zur Folge, dass ich nichts tun kann, das Leben sehr eingeschränkt wird und ich in der Wohnung sitze und oft tatsächlich NICHTS tun kann. Ich blockiere mich und alles. Damit geht es überhaupt nicht besser. Es entbehrt jeder Logik das so zu machen und es ist auch nicht eine Entscheidung die da von mir getroffen wird, sondern es passiert einfach so. So ganz verstehe ich dieses Verhalten auch noch nicht. Im Grunde versuche ich immer wieder Erklärungen zu finden, warum ich bin wie ich bin und einerseits versuche ich das "Viele sein" anzunehmen und andererseits versuche ich es abzulehnen.

nach oben
Linie

Wenn hier das Wort "ich" benutzt wird, dann ist es so, das dennoch mehrere Innere mitschreiben, es aber nicht so zu erkennen geben, sondern beim "ich" bleiben.

Linie

Irgendwie ist mir ja auch völlig Bewusst, dass es Widersprüchlich ist - Leugnen und Wissen. Es macht keinen Sinn, dennoch ist beides Realität und besteht nebeneinander und Gleichzeitig.
Sicher ist es nicht nur die Außenperson, die den Alltag meistert und von den Inneren bisher nicht wirklich wusste, die Zweifelt. Auch Innere wollen nicht wahrhaben, das es noch andere gibt. Andere Wissen es und wollen aber nicht, dass es nach Außen kommt. Somit hat das "Zweifeln" auch unterschiedliche Qualitäten. Bei aller Bemühung, der Wahrheit treu zu bleiben, bleibt ein Schatten des Gefühls zu Lügen. Fast Immer.
Aber auch ein Wissen, dass alles stimmt und der Weg richtig ist, ist fast immer irgendwo da. Darum kann weiter gegangen werden. Wir werden sehen was dabei heraus kommt.

nach oben
Linie

Mein - unser Alltag ist zur Zeit von einer gewissen Not geprägt. Es ist nicht so das mir das fremnd ist, und doch ist es das. Ich kriege mehr mit von den Inneren, zeitweise. Das beinhaltet auch:

Das alles hat immer wieder und mehrmals täglich zur Folge, dass das Leben als "nicht zu meistern" empfunden wird. Meine und Innere Gedanken gehen dann in unterschiedlicher Qualität Richtung Suizid als Ausweg, was häufig relativ kurzfristige hohe Not auslöst. Dann passiert oft irgendwas (ein sogenannter Wechsel?) und irgendwas anderes ist da oder passiert. In Wellen ziehen sich so existentielle Ängste durch den Tag, die was das finanzielle betrifft auch nicht nur auf "alte Ängste" zurück zu führen sind, glaub ich. Es ist schwer.

nach oben
Linie

Wie gehe ich, gehen wir damit um? Was hilft?

nach oben
Linie

Es ist eine echt schwere Zeit. Dennoch ist es ein Fortschritt das ich, wir mehr wahrnehmen. Das sich auch die näher trauen, die in Not sind oder gegen alles sind und versuchen alles zu verhindern, ist wohl "normal" und gehört dazu, denn gäbe es sie nicht, dann gäbe es vielleicht auch keinen Grund für eine Dissoziative Störung. Ich weiß nicht wie sich das alles weiter entwickelt, ich hoffe nur das es das tut - sich weiter entwickeln. Es ist schräg, in der einen Minute zu Verzweifeln in der nächsten mit großen Augen vor "Bibi Blocksberg" zu sitzen, um danach dann weiter zu verzweifeln und dann einen netten Anruf zu führen und dann weiter.... Manchmal weiß ich selber nicht mehr was nun ist und was wie ernst ist. Meine ambulante und meine stationäre Therapeutin versichern mir das ich auf Gutem Weg bin und ich versuche das zu glauben. Im Alltag bräuchten wir mehr Hilfe, andere Hilfe, die sich mit Dissoziativen Störungen auskennen und uns Helfen den Weg zu gehen und zu verstehen. Und auch die Finanzielle Situation ist stark belastend, dabei wäre ich nichts lieber als Arbeitsfähig und Gesund.
Was der Weg noch bringen mag? Ich hoffe ich - wir schaffen es ihn weiter zu gehen.

nach oben
Linie


© 2005 · anja, www.frauen-leben.de · E-Mailemail senden