Wer...

... ... ist denn da so Innen?
(zuletzt geändert am 02.11.08)

Neben dem Akzeptieren geht es um das Kennenlernen. Wer ist da noch? Welche Aufgabe gibt (gab) es? Wie erscheint dieser Inni (Anteil? Seite? Inni ist irgendwie schön neutral) im Alltag? Dieses heraus zu finden scheint nicht so leicht zu sein. Es geht, denke ich, bei mir über das schreiben und über das wahrnehmen im Alltag.

Am besten kann ich natürlich zu mir selber was sagen.
Ich glaubte, ich bin immer da. Inzwischen weiß ich, dass das nicht stimmt.
Glaub es gibt mich etwa seit etwa dem 13. Lebensjahr. Ich erinnere die ersten 13 Jahre nicht. Ich erinnere nicht jemals als Kind existiert zu haben. Und auch viele Jahre danach habe ich große Lücken. Mir ist nicht bewusst das ich "nicht da bin", wenn ich nicht da bin. Ich merke es nur daran das mir Inhalte fehlen, was mir oft erst durch andere bewusst wird. Nur manchmal wird mir selber klar, das ich nicht wirklich weiß was war.
Aber ich bin (noch?) meistens draußen. Erfahre immer deutlicher wie andere Innere über mich hinweg handeln. Ich kriege das mit, kann aber nicht eingreifen dann. Manchmal (oder oft?) ist mir das noch peinlich. Ich habe oft das Gefühl, nur eine Art Leinwand zu sein, in die andere hineinmalen und schreiben oder reden Weiß oft nicht was ich bin, eine Hülle oder mehr? Weiß nicht ob wirklich ich agiere und reagiere.
Ich möchte das Verstheen lernen. Und ich akzeptiere immer mehr das ich nicht alleine bin.
Ich möchte offen sein für uns.
anja

Dann gibt es ein kleines Mädchen, weiß nicht genau wie alt sie ist, vielleicht 6 Jahre etwa? Sie ist am "sicheren Ort" - war plötzlich da und lebt in einer Höhle. Eine Bärin passt auf sie auf und ist ihre Freundin. Manchmal sehe ich sie eingekuschelt bei der Bärin, sie ist sehr traurig und hat Angst.

Die Jugendliche, sie ist 13 Jahre alt. Ich glaube, sie liest gerne und versucht viele Infos zu kriegen. Früher haben wir alles gelesen, was wir in die Finger kriegen konnten. Jetzt interessiert sie nicht mehr alles, leider ist schon lange kein Geld da, um Bücher zu kaufen und zur Bibliothek schaffen wir es leider nie. Aber vielleicht ja irgendwann in Zukunft wieder. Sie sucht auch viel im Internet herum
Die Jugendliche will cool sein. Sie ist ... naja, tut so als sei sie gegen alles. (Das meißte ist ja auch Mist, sagt sie) Sie lässt so leicht niemanden an sich heran und traut auch niemanden. Sie ist schlank und punkig. Sie ist auch am "sicheren Ort". Sie kann ziemlich motzig sein. Ist leicht genervt. Sie hat es gehasst - dieses "lieb sein" in der Familie. Sie wollte immer schon abhauen. Sie will nie zu den "Erwachsenen" gehören!

Ein Mädchen, 4 Jahre alt, am "sicheren Ort".
Sie kann ein kleiner Sonnenschein sein. Ich glaube, meistens ist sie unbekümmert. Sie kann recht Zutraulich sein und das macht es manchmal schwierig (nervig, peinlich für mich...) aber es wird aufgepasst. Sie spielt gerne, was sie manchmal z.B. mit den Kurzzeitplegekindern meiner Freundin macht. Sie ist neugierig und lugt nicht selten um die Ecke, wenn was spannendes passiert. Sie ist auch schreckhaft und ich weiß nicht was noch. Sie hütet einen blauen Igelball, wie ein Stofftier. Er hilft ihr (und anderen) sich sicherer zu fühlen.

Es gibt noch jemanden, die Worte mag. Sie hilft bei Formulierungen, kann Geschichten erfinden und reimt gerne. Ich glaube, sie zählt auch immer alles mögliche und liest Wörter gerne Rückwärts. Sie mag den Klang von Worten und singt manchmal zu bekannten Melodien neue Texte. Sie könnte am Deich leben und Bücher schreiben. Sie ist vielleicht so ein bisschen die "Sorgende" Ist da, wenn Feingefühl gefragt ist im Außen. Kann trösten und da sein. Ich weiß nicht wie alt sie ist, sie kann eine junge Erwachsene sein und eine Weise Frau.

Eine (ist sie 17 Jahre alt?), ist Essgestört. Sie war mal viel da und ist jetzt nicht mehr ganz so nah, nur manchmal. Sie ermittelt ihren Wert in ihrem Essverhalten. Gar nichts essen ist das Beste und immer erstrebenswert. Sie verachtet die Nahrungsaufnahme. Sie hasst den Körper, besonders, wenn er Übergewichtig ist, was leider der Fall ist. Ich nenne sie "Suchtzwerg". Ich glaube, wenn sie könnte, würde sie sich zu Tode hungern. Sie erträgt keine Spiegel (aber die mögen glaub ich viele nicht) und hasst alles wo man sich spiegelt. Manchmal ist es passiert, dass sie sich von Schaufenster zu Schaufenster wachsen sieht, in die Breite. Richtige Halluzinationen. Sie neigt auch dazu Alkohol zu trinken, früher, als sie noch oft nah war hat sie recht viel getrunken. Sie erlebt sich als ständige Versagerin und sie schläft immer mit dem Gedanken ein, das sie morgen ganz bestimmt nichts essen wird.

Einer empfindet die Welt als Kalt. Einer wartet darauf, bis alle endlich begreifen, das nur im Tod Frieden zu finden ist. Er möchte uns vor dem Leben beschützen, aber er sieht nur den Tod als sicheren Ort. Er ist aber nicht böse und kein Mann, kein Kind.

Kreisen um Dinge, die vielleicht geschahen. Suchen vielleicht nach Wiederholungen. Agieren, was keiner will. Druckabbau? Druckaufbau? Ein Kreisen. Und harte Worte, die keiner hören will. Gedankenmacht und svv. Sie (Alter?) - weiß nur sowas und wird nicht gern erlebt. Doch weiß ich, dass ich sie annehmen muss, wie Frau S. sie annimmt, wobei sie nur Teile durch geschriebenes kennt. Ein einziger Mensch, der sehen will, sonst niemand. (ich will - noch - nicht?)

(Trigger?)
Eine, die hasst sich und glaubt ganz fest, das sie Lebensunfähig ist, nie was schaffen wird und niemanden soll man vertrauen. Nur Versagen und unnütz und wie ER. Eine schlechte Tochter und keine Frau. Keinen Status, und faul. Sie möchte kotzen und unsichtbar sein, glaubt das sie nie hätte Leben sollen, dass es ihr bestimmt ist zu sterben.

Sie glaubt alles zu können. Und kann es auch fast. Ist sie 8 Jahre alt oder 26? Irgendwie beides vielleicht. Wenn sie redet, dann wurde ihr schon oft gesagt, das sie unrealistisch ist. Weil, wenn sie alleine wäre, dann wäre sie professionell in ihrem Beruf und sie wäre Mutter. Sie würde ins Theater gehen und ins Kino. Auf Konzerte und sie wäre ein nützliches Wesen in dieser Gesellschaft. Für sie ist alles einfach und sie Regelt manchmal Dinge. Sie kann dem Leben begegnen ohne Angst. Aber damit macht sie auch allen Angst und Druck.

Jemand, die nichts fühlt und nichts will. Ruhig und gelassen in schlimmsten Situationen. Ohne wirklichen Bezug zu irgendwas. Nichts erreicht sie wirklich. Sie schluckt alles mit ihrer merkwürdigen Gelassenheit. Ist sie nah, dann ist reagieren nicht wirklich möglich. Worte sind möglich, aber nichts haucht den Worten das Leben ein. Sie klingen eher Leer. Keine adäquate Mimik. Kein Halten der Gedanken. Sie Filtert alles weg. Sie macht es Nichtig. Sie lässt schnell vergessen. Sie ist Klein und doch so Mächtig. Sie schluckt die Tränen, sie Filtert die Panik - sie lässt es einfach nicht durch. Sie ist fast immer in der Nähe, oder zumindest schnell da. Sie kann machen, dass was da ist und doch nicht da ist.

Eine Erwachsene, glaube Ende 20? Sie ist immer da und Filtert, was raus und rein kann. Versucht es adäquat zu machen. Gelingt nicht immer, aber irgendwie doch. Weiß nicht genaueres über sie.

Es sind noch mehr, ich kenn sie alle ja nicht richtig.
Glaube da sind noch Kinder und eine muss 5 Jahre alt sein und eines ganz Jung.
Da sind noch welche mit heftigen Gefühlen, vielleicht auch noch was böses?
Vielleicht ergänze ich das auch alles mit der Zeit. Mal sehen.